Für Medien
Das Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen ist eine kulturelle Einrichtung der Woiwodschaft Opole (Polen), deren Ziel es ist, die Geschichte und Gegenwart der Deutschen in Polen durch eine museale Präsentation und Archivierung von Dokumenten über die deutsche Minderheit zu zeigen. Das Zentrum hat auch eine museale Funktion sowie eine Funktion eines historischen und kulturellen Zentrums, eines Ortes der außerschulischen Bildung und einer Begegnungsstätte.
Aufgaben und Tätigkeit des Zentrums
Die Räumlichkeiten des Gebäudes in der ul. Szpitalna 11 in Oppeln ermöglichen die Präsentation von Dauer- und Sonderausstellungen sowie die Organisation von Tagungen, Seminaren und Workshops. Das Zentrum dokumentiert die aktuellen Aktivitäten der deutschen Minderheit, indem es Minderheitenpresse, Artikel über die deutsche Minderheit, Dokumente und Fotos sammelt und Aufzeichnungen über Ressourcen führt, die in anderen Institutionen verfügbar sind. Auf der Grundlage der im Zentrum präsentierten Dauerausstellung und Wechselausstellungen wird ein Bildungs- und Kulturangebot für Kindergärten, Schulen, Schüler und Familien entwickelt.
Dauerausstellung, Sonderausstellungen
Das moderne Ausstellungskonzept bietet den Besuchern eine spannende Zeitreise durch die Geschichte und Gegenwart der Deutschen in Polen. Die Ausstellung ist eine Kombination aus Szenografie und Multimedia mit authentischen Elementen, ergänzt durch Repliken und Reproduktionen. Animierte Szenografien, Audio- und Videoaufzeichnungen sowie Projektionen entführen die Besucher in die historischen Hintergründe, sprechen alle Sinne an und bieten eine unvergessliche Begegnung mit der Geschichte und dem Alltag der deutschen Gemeinschaft in Polen. Die an die Bedürfnisse von Personen mit Mobilitätseinschränkungen angepasste Ausstellung ist in einer zweisprachigen Version – auf Polnisch und auf Deutsch – verfügbar. Darüber hinaus, in Anlehnung an die Dauerausstellung, organisiert das Zentrum Veranstaltungen zur Geschichte, zu den Persönlichkeiten, zur Kunst und Literatur sozialer und ethnischer Minderheiten in Polen und Europa.
Aus der Geschichte des Zentrums
Grundlage für die Einrichtung des Dokumentations- und Ausstellungszentrums der Deutschen in Polen war die Bereitstellung der Gemeinsamen Erklärung des Deutsch-Polnischen Runden Tisches aus dem Jahr 2011 zur Unterstützung der musealen Präsentation der Geschichte der deutschen Minderheit in Polen. Die Absicht, das Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen als Kultureinrichtung der Woiwodschaft Oppeln zu etablieren, war Bestandteil des 2018 unterzeichneten Koalitionsvertrags zwischen der Bürgerkoalition, der Deutschen Minderheit und der Polnischen Volkspartei in der Woiwodschaft Oppeln.
Dazu wurde das 2019 aus Mitteln des Verbandes der Deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen erworbene Gebäude in der ul. Szpitalna 11 in Oppeln adaptiert. Die Renovierung und der Wiederaufbau des Gebäudes im Folgejahr wurden vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gemäß dem Beschluss des Haushaltsausschusses über zusätzliche Mittel zur Kulturförderung nach dem Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz finanziert. Damals konnten die eigentlichen Arbeiten zur Gründung des Zentrums in Oppeln beginnen.
Die Absichtserklärung zur Gründung der Einrichtung wurde am 23. Juni 2020 zwischen der Woiwodschaft Oppeln, vertreten durch Andrzej Buła, Marschall der Woiwodschaft Oppeln, und Zbigniew Kubalańca, stellvertretenden Marschall der Woiwodschaft Oppeln, sowie dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, vertreten durch Bernard Gaida, damaligen Vorsitzenden und Rafał Bartek, damaligen stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandsvorstands:
Um das Potenzial und die Vorteile einer geförderten, bewahrten und stets entwickelten Multikulturalität anzuerkennen, bei gleichzeitiger Förderung jeglicher Aktivitäten zur Unterstützung der Minderheit, bekennen die Unterzeichner dieses Schreibens, dass sie einer Zusammenarbeit für die erfolgreiche Errichtung und Führung eines „Dokumentations- und Ausstellungszentrums der Deutschen in Polen“ in Oppeln aufnehmen.
Am 22. Dezember 2020 verabschiedete die Oppelner Regionalversammlung eine Resolution zur Änderung des Statuts der Emanuel-Smołka-Woiwodschaftsbibliothek in Oppeln, wodurch das Zentrum zu einer der Zweigstellen der Bibliothek wurde.
Feierliche Eröffnung des Dokumentations- und Ausstellungszentrums der Deutschen in Polen, 11. September 2022. Am 13. Mai 2021 haben Tadeusz Chrobak, Vertreter der Emanuel-Smołka-Woiwodschaftsbibliothek in Oppeln sowie Vertreter des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, Bernard Gaida und Rafał Bartek, Vertreter des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, in Anwesenheit von Andrzej Buła, Marschall der Woiwodschaft Oppeln, eine Vereinbarung über die gemeinsame Gründung und den Betrieb des Dokumentations- und Ausstellungszentrums der Deutschen in Polen mit Sitz in Oppeln unterzeichnet. Damit wurden die in der ein Jahr zuvor zwischen der Woiwodschaft Oppeln und dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen unterzeichneten Absichtserklärung sowie die im Beschluss der Versammlung der Woiwodschaft Oppeln enthaltenen Annahmen über die Erweiterung der Aufgaben der Woiwodschaftsbibliothek als Informationszentrum, Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen erfüllt.
Am 11. September 2022 wurde in der Anwesenheit von Andrzej Buła, Marschall der Woiwodschaft Oppeln, Rafał Bartek, Vorsitzenden des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, Natalie Pawlik, Bevollmächtigten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Thomas Bagger, Botschafter der Republik Deutschland in Polen, das Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen offiziell eröffnet. Für die Öffentlichkeit ist das Zentrum ab November 2022 zugänglich.