Sonderausstellungen
Die Sonderausstellungen unseres Zentrums befassen sich mit der Geschichte, den Persönlichkeiten, der Kunst und der Literatur der sozialen und ethnischen Minderheiten in Polen und Europa.
3.01.-31.03.2025
Die totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts forderten Millionen Opfer. Einen ihrer Hauptfeinde erblickten sie in der Katholischen Kirche und den gläubigen Katholiken in großen Teilen Ostmitteleuropas, zumal und besonders im katholisch geprägten Oberschlesien. Die Kirche wurde aus dem öffentlichen Leben verbannt und die Gläubigen eingeschüchtert. Die Sonderausstellung des Oberschlesischen Landesmuseums in Ratingen wird auf Anlass des 80. Jahrestags der Oberschlesischen Tragödie gezeigt. Mehr dazu erfahren Sie HIER.
Konzept: Dr. David Skrabania, Oberschlesisches Landesmuseum in Ratingen
Autoren: dr Sebastian Rosenbaum, dr Bogusław Tracz
Layout: Tomasz Siegmund
Umsetzung: Wydawnictwo Dukle
15 Tafeln auf Deutsch und Polnisch
17.12.2024-31.01.2025
Im Januar 1990 wurde Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Bevölkerung deutscher Herkunft der Wojewodschaft Kattowitz – die erste Organisation der deutschen Minderheit in Polen – registriert. In den folgenden Monaten wurden in mehr als 500 Städten in Schlesien, Pommern, Ermland, Masuren und anderen Regionen unabhängige Organisationen oder lokale Kreise gegründet. Das kulturelle Leben und die Aktivitäten der deutschen Minderheit blühten auf, wobei zu den Höhepunkten die Advents- und Weihnachtsfeiern gehörten.
Gemeinsam mit dem Forschungszentrum der deutschen Minderheit haben wir nach Fotos und Dokumenten gesucht, die von den Advents- und Weihnachtstreffen der Deutschen Freundschaftskreise und Organisationen der deutschen Minderheit in Polen in ersten zwei Jahrzehnten ihrer legalen Tätigkeit berichten. Machen Sie eine fotografische Reise in die Vergangenheit! Vielleicht erkennen Sie sich selbst oder Ihre Familie und Freunde auf den Fotos wieder. Mehr dazu erfahren Sie HIER.
Vernissage: 20.11.2024, 17:00 Uhr
Ausstellung: 20.11.-13.12.2024
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde u.a. das Gebiet Ostpreußens als „Wiedergewonnene Gebiete“ bekannt. Die Häuser – und ihre Einrichtung – wurden als „(post)Deutsch“ bezeichnet. Das Stadtbild der masurischen Dörfer und Städte war und ist (post)Deutsch, ebenso wie die Kulturlandschaft der Region. Diese (Post)Deutschheit bedeutet, dass es etwas nicht mehr gibt. Aber was ist damit geschehen? Und wurden diese Gebiete wirklich „wiedergewonnen“? Von wem und unter welchen Umständen?
Die Fotografie ist für die Autorin ein Medium für die Vorstellung des Unbegreiflichen – der enormen Tragödien und Traumata, die in der Form und der räumlichen Entwicklung dieses Gebiets, das sich selbst von Zentralpolen so sehr unterscheidet, verankert bleiben. Die Art und Weise, wie die Felder voneinander getrennt sind, die Ahorn- und Lindenalleen und sogar die alten fruchttragenden Apfelbäume inmitten der Fichtenmonokulturen zeugen davon, dass dieses Gebiet einmal jemandes Wohnort war: Es sind die Relikte der Bewohner von Masuren, die hier gelebt und diese Orte geprägt haben.
Die Vernissage der Fotos von Olga Żmijewska sowie der Fotos, die im Wettbewerb „(Post)Deutsch“ ausgezeichnet wurden, wir von einer fotografischen Begegnung mit diesem Thema begleitet: am Mittwoch, den 20. November 2024, um 17:00 Uhr. Mehr dazu erfahren Sie HIER.
1-31.10.2024
Johann von Dornau, der als Arzt und Bibliothekar auf Schloss in Brieg diente, Johann Georg III. von Oppersdorff, der Verwalter des Schlosses in Oberglogau und Gründer einer der größten Bibliotheken Oberschlesiens war, oder Georg Adam Franz von Gaschin, der Stifter der Backsteinkirche auf dem Sankt Annaberg – diese und eine Reihe weiterer Persönlichkeiten waren durch Bildungsreisen mit der vor 800 Jahren gegründeten Universität in Padua verbunden. Wir laden Sie ein zu einer Reise in Zeit und Raum; unsere Reiseführer werden außergewöhnliche Persönlichkeiten aus Schlesien sein, die einst große Anstrengungen, welche eine Bildungs- oder Ritterreise mit sich trug, unternahmen. Eines ihrer Reiseziele war Universität Padua, die ab dem 16. Jahrhundert intellektuelle Visitenkarte der Republik Venedig war.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Deutschen Kulturtage im Oppelner Schlesien statt.
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Eröffnung der Ausstellung und Vortrag: 3.10.2024 um 18:00 Uhr
Die Ausstellung wir bis Ende Oktober zu sehen sein.
Denkmäler sakraler und profaner Backsteinarchitektur prägen bis heute die Landschaften auf den Gebieten von Deutschland über Polen bis nach Litauen und Lettland, aber auch in Dänemark und Südschweden. Wir laden Sie zu einer Sonderausstellung ein, die das Phänomen der Architektur zeigt, die ein wesentlicher Bestandteil der gemeinsamen europäischen Identität ist.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Deutschen Kulturtage im Oppelner Schlesien statt.
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Fotoausstellung
1.-20.08.2024
Die Fotoausstellung „Facetten meiner Heimat” präsentiert außergewöhnliche Werke junger Menschen, die an dem kürzlich abgeschlossenen gleichnamigen Wettbewerb teilgenommen haben, der vom Bund der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM) organisiert wurde. Der Wettbewerb war eine einzigartige Initiative mit dem Ziel, jungen Fotografen die Möglichkeit zu geben, ihre Vision ihres Heimatlandes durch die Kunst der Fotografie auszudrücken. Jeder Teilnehmer hat in einem Bild festgehalten, was sein Land für ihn symbolisiert – seine Schönheit, seine Geschichte, seine Kultur und sein Alltagsleben.
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Bilderausstellung
Vernissage: 1.08.2024, 18:00 Uhr
Ausstellung: 1.08.-31.08.2024
Mauga Houba-Hausherr wurde im Jahr 1963 in Kattowitz geboren. Ihre ersten Kenntnisse erwarb sie an der Jugendkunstschule und im Lyzeum für bildende Kunst in Oppeln. In 1992 erhielt sie den Titel einer Diplom-Designerin an der Hochschule Niederrhein in Krefeld in Nordrhein-Westfalen. Seit vielen Jahren nimmt Sie an Kunstsymposien teil und gibt Mal- und Zeichenkurse. Ihre ausdrucksstarken Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen in Polen und Deutschland präsentiert.
Sie sieht sich als Polin und Deutsche aber auch in ihrer Kunst als eine Person, die Brücken braucht, um sie in die gewünschte Richtung zu überqueren und vom anderen Ufer zu berichten.
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Kunst im Zentrum: AKM Kreutzberg
1.07.2024-27.07.2024
Vernissage 1.07.2024, 11:00 Uhr
Alfred Karl Maria Kreutzberg malt ununterbrochen seit seinem fünften Lebensjahr. Als Autodidakt wollte er unbelastet und frei von universitären Strömungen bleiben. Im Jahr 2002 beschloss er, seine Arbeiten öffentlich zugänglich zu machen. Dies hilft ihm, mit seiner Behinderung umzugehen ̶ seit vielen Jahren leider er an der Parkinson-Krankheit.
Über seine Behinderung scherzt er, er habe Gott gebeten: „Herr, lass mich zittern, damit meine Hände gut malen können“. Gott habe seine Bitte erhört, danach aber vergessen, ihm seine volle Kraft zurückzugeben, weil er Zeit für wichtigere Dinge brauchte. Das Malen, das Kreutzberg als eine Sucht sieht, gibt ihm die Kraft zum Leben.
Wir laden Sie zur Vernissage am Montag, den 1. Juli 2024, um 11.00 Uhr im Sitz des Zentrums in der ul. Szpitalna 11 in Oppeln ein. Wir freuen uns auf Sie!
Spuren der Karäer in Oppeln
18.05.2024-30.06.2024
Seit mehr als 630 Jahren leben Vertreter der karäischen Gemeinschaft in der Republik Polen. In guten und schlechten Zeiten teilen sie die Beschwerlichkeiten des Lebens mit den Mitbürgern ihrer Heimat. Ihre Vorfahren wurden von Vytautas, dem Großfürsten von Litauen, von der Krim gebracht und ließen sich in der Hauptstadt Trakai und in vielen Städten innerhalb der Grenzen seines Fürstentums nieder.
Die Ansiedlung der Karäer in Niederschlesien und im Oppelner Schlesien war mit den politischen Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Die Abwanderung polnischer Bürger aus dem östlichen Grenzland (poln. Kresy) betraf auch einen Teil der
karäischen Gemeinde, die sich in der Zweiten Polnischen Republik auf die traditionellen Siedlungen in Trakai, Vilnius, Luzk und Halytsch konzentrierte. Zu den Städten in den Grenzen des Nachkriegspolens gelangen die Karäer vor allem mit den Transporten der sog. Repatriierten. Eine Station auf ihrer Reise war auch Oppeln.
Die zweisprachige deutsch-polnische Wechselausstellung „Die Spuren der Karäer in Oppeln“ wurde für das vom Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen organisierte Projekt „Minderheiten im Dialog. Interkulturelle Gesprächsreihe“, in dessen Rahmen Vertreter der ethnischen Minderheit der Karäer am 18. Mai 2024 zu einem Treffen in Oppeln eingeladen wurden. Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni 2024 in den Räumlichkeiten des Zentrums zu sehen; der Eintritt ist frei.
Autoren: Mariola Abkowicz und Adam Dubiński (Związek Karaimów Polskich, Fundacja Karaimskie Dziedzictwo)
Übersetzung: Bogna Piter, Katharina Schaible
Grafische Gestaltung: Leszek Kwiatkowski
Fotos: Archiwa ZKP i FKD



Zigeuner - Roma. Vergessene Bilder
16.04.2024-30.06.2024
Die Ausstellung „Zigeuner ̶ Roma. Vergessene Bilder“ besteht aus einer Reihe von Fotografien, die das alltägliche Leben von Roma-Gruppen in Polen in den 1950er und 1960er Jahren dokumentieren.
Die Fotografien, aus denen die Ausstellung besteht, sind die letzten geretteten Reste der Welt und des Lebens der Roma als eines fahrenden Volkes, das nun unwiederbringlich verschwunden ist. Die Fotos zeigen die Alltäglichkeit des Lebens der Roma, seine Harmonisierung mit dem Wechsel der Jahreszeiten, ein Leben im Einklang mit dem Rhythmus der Natur und offensichtlich mit diesem Rhythmus versöhnt. Diese Selbstverständlichkeit, mit der der Wechsel der Jahreszeiten und der Temperatur den Rhythmus des Funktionierens der Roma bestimmte, zeigte eine gewisse Harmonie des Lebens im Einklang mit der Natur.
Schöpfer der Fotografien ist der in Krakau lebende Fotograf Janusz Helfer, der, fasziniert von der Kultur der Roma, Fragmente des Lebens und Bilder dieser zunehmend in Vergessenheit geratenden Welt eingefangen hat.
(Aus dem Text, die die Ausstellung begleitet).
Die Sonderausstellung des Verbands der Roma in Polen, die in unserem Zentrum im Rahmen des Projekts „Minderheiten im Dialog. Interkulturelle gesprächsreihe“ präsentiert wird, kann bis Ende Juni 2024 von Montag bis Freitag zwischen 10 und 15 Uhr in unserem Sitz in der ul. Szpitalna 11 in Oppeln besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!



Ein Fremder - eine Fremde im Judaismus. Geschichten mit dem Pinsel geschrieben
13.06.-31.08.2023
Vernissage: 13.06.2023
Mira Żelechower-Aleksiun, Malerin jüdischer Herkunft, ist eine der markantesten Persönlichkeiten des Breslauer Künstlermilieus. Ihre Bilder vermitteln die Anerkennung des Lebens, die sich vor allem in ihrem Licht, ihren Farben und ihrer Ausdruckskraft widerspiegelt. In den Gemälden erkundet die Künstlerin auch Geschichten aus der Tora und verleiht ihnen dadurch ein neues Leben.
Nach Oppeln brachte die Künstlerin ihre zwei Gemäldezyklen. Den einen inspirierte das Buch der Ester, den anderen das Buch der Rut. Im Kontext dieser Geschichten macht sich Mira Żelechower-Aleksiun Gedanken über die Fremdheit im Judaismus. Wie sie schreibt: „Weil wir Fremde in Ägypten waren, haben wir das größere Verständnis zum Fremden. (…) Rut ist eine Moabiterin, für die Juden eine verbotene Fremde. Und doch wird diese Fremde zur Großmutter von König David, dem Stammvater des Messias. Die Allgemeingültigkeit dieses Musters hat mich durch ihre Aktualität fasziniert. Die Aneinanderreihung von mutigen Frauen bildet Vorbild für den Modus, nach dem wir heute die Rolle der Frau bestimmen.“
Die Ausstellung fand im Rahmen des Projektes „Minderheiten im Dialog. Interkulturelle Gesprächsreihe“ statt. Mehr Informationen sind HIER zu finden.

Die im Zentrum präsentierten Sonderausstellungen haben Bezug auf die Geschichte, Persönlichkeiten, Kunst und Literatur sozialer und ethnischer Minderheiten in Polen und Europa.
Fremd im eigenen Land
(September 2022-Januar 2023)
Vor rund 70 Jahren wurden Millionen von Deutschen durch die Potsdamer Beschlüsse gezwungen, ihre Heimat in den deutschen Ostgebieten zu verlassen. Sie wurden aus ihren Häusern und Dörfern vertrieben und kamen ohne Hab und Gut in eine ihnen völlig fremde Umgebung. Dort wurden sie häufig widerwillig aufgenommen, es herrschte Wohnungsnot, Hunger und Arbeitslosigkeit. Für die Vertriebenen wie auch für die Einheimischen war dies eine schwierige Zeit.
In die verlassenen Regionen kamen vertriebene Polen aus den Ostgebieten, polnische Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit oder Siedler aus Zentralpolen. Es war eine heterogene Gruppe, jeder kam mit anderen Erwartungen, viele nicht freiwillig, in deutsch geprägte und teilweise zerstörte Städte und Orte. Das Land war fremd und die Zukunft unsicher. Heimatverlust und Entwurzelung haben bei den Betroffenen beider Nationen wie auch ihren Nachkommen Spuren hinterlassen.
Die zweisprachige deutsch-polnische Ausstellung ist ein gemeinsam mit dem HAUS SCHLESIEN Muzeum Powiatowe w Nysie, dem Muzeum Ceramiki w Bolesławcu, dem Muzeum Ziemi Lubuskiej w Zielonej Górze und dem Muzeum Regionalne w Środzie Śląskiej erarbeitetes Projekt und verfolgt mit diesem binationalen Ansatz die Absicht, in Deutschland bzw. Polen die Sichtweise der jeweils anderen Nation zu verdeutlichen und somit zur gegenseitigen Verständigung beizutragen.
Silke Findeisen, HAUS SCHLESIEN



