Nach dem Einmarsch der Roten Armee im Jahr 1945 mussten viele Bewohnerinnen des ehemaligen Ostpreußens in sowjetischen Lagern arbeiten. Diejenigen, die blieben, mussten sich mit den neuen Lebensumständen in der Volksrepublik Polen auseinandersetzen. Wir laden Sie zu einer Autorenlesung mit Joanna Wańkowska-Sobiesiak ein, der Autorin der Reportagesammlung „Buty Agaty” (Agates Schuhe).
Die geführten Gespräche beziehen sich auf die Erinnerungen der Protagonistinnen aus der Zeit des Einmarsches der Roten Armee in das ehemalige Ostpreußen im Jahr 1945, über die Deportation in sowjetische Lager bis hin zur Gegenwart. Der Titel „Agates Schuhe” ist eine Metapher für die Träume der Vertriebenen und für die Sehnsucht eines frierenden Menschen nach Wärme und Geborgenheit.
Vierzehn Adressen, so viele habe ich mir in meinem Schreibblock notiert. Die Adressen der Frauen, mit denen ich sprechen werde. Einwohnerinnen von Allenstein und den umliegenden Dörfern. Arme, reiche. Gebildete und Ungebildete. Hässliche, schöne. Aber alle alt und mit ähnlichem Gepäck an Erfahrungen. [Unsere Geschichte beginnt] da, als meine Heldinnen 16-19 Jahre jung waren. Es war ein eisiger Januar im Jahre 1945…
Das zweisprachige, in polnischer und deutscher Sprache erschienene Buch wurde 2014 auf Initiative der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit herausgegeben.
Wir laden Sie herzlich am Freitag, den 7. November 2025, um 17:00 Uhr in den Sitz des Zentrums in der ul. Szpitalna 11 in Oppeln ein. Die Veranstaltung wird von Ewa Stolz moderiert. Wir bitten Sie, Ihre Teilnahme per E-Mail an cdwbp@cdwbp.opole.pl oder telefonisch unter +48 77 407 50 12 zu bestätigen. Die Veranstaltung findet in polnischer Sprache statt und wird in die Polnische Gebärdensprache übersetzt. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Sie!
Joanna Wańkowska-Sobiesiak ist Journalistin, und Autorin von Büchern und Reportagen von 16 Büchern, die hauptsächlich Texte enthalten, die dramatische Ereignisse aus der Perspektive eines gewöhnlichen Menschen zeigen, der zufällig oder freiwillig in die große Geschichte verwickelt wurde. Das erste dieser Bücher, „Za mało na Polaka, za mało na Niemca” (Zu wenig für einen Polen, zu wenig für einen Deutschen), wurde im 15. Jahrbuch der polnisch-deutschen Beziehungen gewürdigt, das vom Institut für Politikwissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben wird. Joanna Wańkowska-Sobiesiak war zwölf Jahre lang Beauftragte des Woiwoden von Ermland-Masuren für nationale und ethnische Minderheiten. Von 2002 bis 2011 war sie Vorsitzende der Allensteiner Abteilung des Verbandes Polnischer Journalisten.
Die Präsentation der Ausstellung „Ungehört – die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung und Integration” sowie die Begleitveranstaltungen werden im Rahmen des Projektes „Frauen und der Krieg – Ungesagte Geschichten” realisiert und vom Haus des Deutschen Ostens über den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen finanziert.