Eine der vier anerkannten ethnischen Minderheiten in Polen sind die Tataren, die heute am zahlreichsten in Podlachien leben. Im Rahmen der 17. Ausgabe der Nacht der Museen in Oppeln lädt das Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen ̶ eine Abteilung der Öffentlichen Woiwodschaftsbibliothek in Oppeln ̶ zu einem Treffen mit Vertretern dieser Gemeinschaft in Polen sowie zu einer Vorführung und Verkostung der tatarischen Küche ein ̶ eines der wichtigsten Elemente des materiellen Erbes der Tataren.
Die Tataren in Polen siedelten sich, von Herzog Vytautas willkommen geheißen, ab Ende des 14. Jahrhunderts an. Vor allem bewohnten sie die Gegend von Vilnius, Trakai, Grodno und Kaunas; ab dem 17. Jahrhundert auch Wolhynien und Podolien, und Ende des Jahrhunderts die Region Suwalken. Selbst nach all dieser Zeit gelang es ihnen, ihre eigene Identität, ihre Bräuche und ihre Religion zu bewahren. Ihre Kultur pflegen sie vor allem in ihren Häusern und im Alltagsleben ihrer Gemeinschaft, und eines der wichtigsten Elemente ihres materiellen Erbes ist ihre Küche. Gerichte wie Kołduny (gefüllte Teigtaschen), Pierekaczewnik (eine Backware mit Fleisch oder in einer süßen Variante, die in ihrer Form einem Schneckenhaus ähnelt), Kartoffelknödel, Kindziukas (kalt-geräucherte Presswurst), Tscheburek (halbrunde Teigtasche gefüllt mit Fleisch) oder Hefekuchen kommen nicht nur an Feiertagen, sondern auch an Wochentagen auf den Tisch.
Wir laden Sie zur Nacht der Museen in Oppeln ein, die am 17. Mai 2025 (Samstag) stattfindet und in unserem Zentrum um 18:00 Uhr beginnt. Im Rahmen des Projekts „Minderheiten im Dialog. Interkulturelle Gesprächsreihe“ laden wir Sie zu einem Gespräch mit Róża Chazbijewicz, der Vorsitzenden der Stiftung des Tatarischen Kulturvereins, und Adam Jakubowski, Sekretär des Vorstands der Stiftung des Tatarischen Kulturvereins, ein. Unsere Gäste werden über die tatarische Tradition und Kultur sprechen. Das Treffen wird von Dominika Gorgosz-Zloty, einer Rundfunk- und Pressejournalistin sowie Universitätsdozentin, moderiert.
Im Anschluss an den Vortrag werden von 20:00-22:00 Uhr ausgewählte tatarische Gerichte vorgeführt und verkostet. Darüber hinaus besteht von 18:00-22:00 Uhr die Möglichkeit, die im Zentrum präsentierte Dauerausstellung „Die Deutschen in Polen – Geschichte und Gegenwart“ zu besuchen.
Finden Sie uns im Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen in der ul. Szpitalna 11 in Oppeln. Reservierungen für das Treffen und die Verkostung sind erforderlich; bitte melden Sie sich per E-Mail unter cdwbp@cdwbp.opole.pl oder telefonisch unter +48 517 448 045 an.
Das Projekt findet in Kooperation mit dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) statt und wird vom ifa – Institut für Auslandsbeziehungen e.V. aus den Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert.